Anlässlich des 130. Geburtstags von Max Ackermann (1887–1975), der als bedeutender Wegbereiter der abstrakten Malerei gilt, widmet das Zeppelin Museum dem Künstler eine große Ausstellung. 130 Werke geben einen umfassenden Einblick in das vielfältige Schaffen.
Das Frühwerk von Max Ackermann ist besonders durch den Jugendstil und die Arbeiten von Hans von Marées beeinflusst. Es zeigt aber auch erste Versuche, jenseits der Gegenständlichkeit die Abstraktion als Darstellungsform zu etablieren.
Der Erste Weltkrieg ist formal und inhaltlich ein Einschnitt im Werk von Ackermann. Er widmet sich künstlerisch verstärkt den politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen der Zeit und sympathisiert mit kommunistisch-anarchistischen Gruppierungen. Es entstehen zahlreiche neusachlich geprägte Werke, die durch sozialkritische Themen und Milieustudien geprägt sind.
Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, erhält Ackermann Ausstellungsverbot und 1937 werden Werke, die die Staatsgalerie von ihm erworben hatte, als »entartet« beschlagnahmt. Er zieht sich an den Bodensee zurück und hält den See, die Landschaft, das Strandleben und seine BewohnerInnen in idyllischen Szenen fest. Diese künstlerische Entscheidung kann als Rückzug auf unverdächtige Motive gedeutet werden.
Ackermann arbeitet bis weit in die 1940er Jahre ungegenständlich und figürlich. Erst ab den 1950er Jahren widmet er sich nur noch der Abstraktion. Mit den ›Überbrückten Kontinenten‹ und den Kompositionen in Blau wird Ackermann als abstrakter Maler bekannt. Trotz eines Stilpluralismus sind sie bis heute sein »Markenzeichen«.
»Ich bin der letzte einer ausklingenden Epoche. Weil viele zu früh starben, muß ich auf dem letzten Platz stehen, ich bin der Letzte.
Ich bin übriggeblieben und will alles tun, um meine Verpflichtung zu erkennen […]
Ich muss der Kunst voller Würde ein Finale setzen.«
M. A., Tagebuch, 1964